Irgendwie verwirrt mich das
Dolphin Address 18, von Verena Schwalm
13. September, 2004
Die meisten Menschen lieben Delphine. Man findet Poster und Postkarten, kleine Anhaengerchen und sonstigen Schnickschnack mit Delphinen fast in jedem Haushalt, wo doch die allerwenigsten jemals einen in der Natur noch in irgendeinem Delphinarium gesehen haben. Aber wie kommt das eigentlich?
Der Delphin wird als Garant fuer gute Gefuehle vermarktet. Er scheint immer irgendwie zu laecheln und einem freundlich zuzunicken. Ist das alles das Ergebnis ausgekluegelter Tierfilmerei und Verkaufsstrategie?
Spirituelle Menschen sehen in Delphinen noch weit mehr. Delphine scheinen Boten des Lichtes zu sein, von anderen Sternensystemen zu kommen und hier zu sein, uns zu lehren, in Liebe und Harmonie zu leben. Viele reden von moeglichen telepathischen Kontakten zwischen Mensch und Delphin, manche behaupten, diesen zu haben.
Nun bin ich selbst Reikianer und Shiatsu practitioner und habe schon einige Erfahrungen in Energiearbeit gemacht. Ich glaube nicht an Zufaelle, und so denke ich, es hat einen tieferen Sinn, dass es mich hierher verschlagen hat, zu Dusty, obwohl ich niemals mehr als fluechtiges Interesse an Delphinen hatte.
So bin ich also offen und beobachte.
In der Zeit, die sie mit mir teilt, scheint sie sehr haeufig meinen Bauch zu scannen. Mein Bauch ist das Zentrum meines Daseins und gelegentlich habe ich mit anderen Energiearbeitern intensiven engertischen Kontakt ueber mein Nabelchakra. Das fuehlt sich dann an wie ein dickes Energieband zwischen dem oder der anderen und mir und kann sehr stark sein. Vielleicht ist es mit Dusty aehnlich, nur dass ich sie nicht so stark spuere. Ich versuche, mich vollstaendig fuer sie zu oeffnen, lasse Liebe fliessen und manchmal schenkt sie mir eine sehr intensive Zeit, in der ich sie ganz in Stille beruehren darf. Und Stille meint, dass mein Kopf leer und ich vollstaendig im Moment bin, wie auch beim Reiki. Wenn ich dann aus dem Wasser komme, fuehle ich mich erfrischt und stark.
Es gab Tage, da nahm ich sie als Freundin wahr, sie schien sehr viel Ruecksicht auf mich zu nehmen, auf mich, die verglichen zu ihr hilflos im Wasser paddelt. So naeherte sie sich anfangs mit unglaublicher Vorsicht und schien mich zu lehren, Vertrauen zu haben und je mehr ich das hatte und wusste, sie wuerde mir nichts tun, um so mehr wandelte sich auch ihr Verhalten bis hin zu kraftvollen Bewegungen und halben Spruengen nur einige Zentimeter entfernt von mir.
Es macht mir Spass, mit ihr zusammen zu sein und so manches Mal war ich auch ganz schoen durcheinander. Immerhin kommuniziere ich hier mit einem Wesen aus einer anderen Dimension, als das man das Meer durchaus betrachten kann. Ist dieses Zusammentreffen an sich so ueberwaeltigend oder hat sie wirklich die Aufgabe, Menschen auf ihrem Weg weiterzuhelfen? Koennte sie nicht einfach auch nur den Austausch mit anderen geniessen, da sie sich doch von ihrer eigenen Art entfernt hat? Wenn ich beobachte und von anderen hoere, wie schnell sie fort ist, wenn sich ein Speedboot naehert oder jemand ein neues Spielzeug mit ins Wasser gebracht hat, dann kommen immer wieder Zweifel in mir hoch. Wuerde ein Wesen, das hier ist, um Menschen in ein Leben in Liebe und Harmonie zu fuehren ein Boot einem potentiell zu Transformierenden vorziehen?
Neuerdings hoert man auch sehr viel darueber, dass sie etwas ruppig Kameras und Budgy boards an sich nimmt und dabei Schwimmer ziemlich erschreckt.
Irgendwie verwirrt mich das.
Nichtsdestoweniger sind meine persoenlichen Erfahrungen nur positiver Natur und mit viel Spass verbunden. Das ist ja auch schon sehr viel und vielleicht sollten wir nicht immer nach irgendwelchen Boten und Heilsbringern suchen, sondern einfach nur in unser Herz schauen. Da ist alles, was wir brauchen.
Verena Schwalm, Ballyvaghan, den 13. September 2004
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