Die Tiara von Pollenawatch
Dolphin Address 1 - 2003
6 Juni 2003
Manchmal, wenn ich in klarem Wasser den Kopf eines Delphines aus großer Nähe betrachtete, beobachtete ich feine Vibrationslinien und andere Lichtbrechungen, die mit den durch die normale Körperbewegung üblicherweise verursachten Wirbeln wenig zu tun zu haben schienen.
Ich ging dieser Beobachtung zunächst nicht weiter nach, bis ich eines Tages zum Spaß zurückpfiff, als mein Wasserkessel mich in die Küche rief.
Und als ich dann das Gas herunter drehte, und der Ton des Kessels sich senkte, bemerkte ich, daß mein Pfiff mit seinem interferierte.
Mehr noch, der Zusammenklang schien ein eigenes Leben zu führen, das nur intervallweise zu beeinflussen war.
Daraus entwickelte sich meine Theorie, daß Delphine nicht nur eine Art Laut aussenden, um Informationen über ihr Umfeld aus dem zurückkehrenden Echo zu gewinnen. Sie scheinen zusätzlich ein akustisches Band rund um die Schnauze zu emittieren, das durch Variationen in der Frequenz eine sehr exakte Analyse des empfangenen Echos ermöglicht.
Klicken Sie für ein grösseres Bild (300 Kb)
Das nachstehende Foto habe ich vom "Pond Rock" bei Pollenawatch gemacht, eigentlich ein Testfoto, um meine Kamera auszuprobieren.
Insbesondere wenn man in das Bild hereinsoomt , erkennt man den Figurenreichtum auf Dustys Stirn.
Hier spielt sie mit Brian, dem sie fast einen seiner Flipper abnahm.
Zu dieser Zeit war das Wasser sehr turbulent und die Brandung hätte sie fast gegen den "Pond Rock" geworfen. Am Ufer standen fünf Leute, die riefen, pfiffen, fotografierten und filmten. Diese Vielfalt an Einflüssen fordert selbst einem Delphin einiges ab, aber sie ist nicht umsonst die Königin, also die Tiara von Pollenawatch.
Jan Ploeg, Lisdoonvarna, 6 Juni 2003
Übersetzung und Beratung: Verena Schwalm
Print Version