Nur wir Drei
Dolphin Address 23
8. October, 2004
Es war einer dieser Tage, an dem jeder jeden zu diesem wunderbaren Wetter beglückwünscht. Der Himmel war herrlich sonnig, der Wind ruhte in Stille. Eine Kuh gab Laut und das Echo hallte durch die Windungen des Moreen Mountain. Das Krächzen der Krähen liess an trockene Äste denken, die unter der Last des Fusses stöhnen.
Nachdem die Natur für vierzehn Tage ihrer Wut freien Lauf gelassen hatte, missmutig unterstützt durch den Wetterbericht im Fernsehen, haben wir wirklich eine himmlische Pause verdient. Es ist Delphin - Tag!
Auf dem Strauchelpfad nach unten trafen wir leuchtende Menschen mit viel versprechenden Gesichtern: 'Oh ja, sie ist da und gut drauf'.
Das Wasser hatte die Klarheit gelösten Kalksteins und der Wind liess die Wellen zu feinen Rippen werden. Noch mehr Leute gingen, und Ute verliess das Wasser. Ich sah Dustys Rückenflosse sich von uns entfernend durch das Wasser schneiden, ungefaehr eine Minute Schwimmzeit her. Delphinschwimmzeit!
Wir glitten von der Badewannenrutsche rein und ich klopfte meine Klangsignatur auf den Pollenawatch Kopf. Je weiter man rausschwimmt, desto eher gerät man in ihr Sonargebiet.
Wir wurden gewarnt vor den purpurfarbenen Quallen. Es heisst, sie verursachen eine Art elektrischen Schock gefolgt von einem höllisch brennenden Schmerz. Anfangs fühlte ich mich sehr ungemütlich, da sie im Überfluss um uns herum schwammen. Sie schienen unvermeidbar, und sicherlich würde es zum Kontakt kommen, wenn die Delphinin meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Unter floralen Gesichtspunkten waren sie eher bestechend schoen. Und in der Tat verschwammen meine Sorgen, als die 'Silver Lady' uns mit ihrer Anmut bedachte.
Obwohl ich in all meinen 12 Delphinjahren meist alleine ins Wasser ging, so hatte ich doch menschliche Begleitung zu verschiedenen Gelegenheiten. Fast ohne Ausnahme kam der/die Delphin(in) zu mir, auf die vom Partner abgewandte Seite. Mit Verena war das fast immer anders. Dusty geht direkt zu ihr, wenigstens so oft wie sie zu mir kommt. Wenn sie mit ihr schwimmt, dann beschränke ich mich selbst auf reine Beobachtung und auch umgekehrt. In diesem speziellen Schwimmereignis, hatte ich das bestimmte Gefühl, sie würde uns enger zusammenbringen. Keine Eifersucht als Quelle von Aggression gegen den Partner des regulären Schwimmers wie es unter www.irishdolphins.com beschrieben wird. Es gab mir ein warmes und wunderbares Gefühl, zu sehen, wie sehr sie Harmonie zwischen uns beiden herstellte.
Letztes Jahr stand Verena auf dem Teichstein als ich mit Dusty auf sie zu schwamm. Sie legte ihren Kopf zu Verenas Füssen, und wir fühlten uns wie eine Familie, allein und doch zusammen.
Verena bekam einen Faden dieser purpurroten Quallen an der Lippe ab, es war unangenehm, aber erträglich. Ich blieb verschont. In Anbetracht dieser Unmengen kleiner Horrorgestalten um uns herum, ein grosser Rettungsakt durch die Delphinin.
Jan Ploeg, Killohill, October 8th 2004
Übersetzung und Beratung: Verena Schwalm
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